AUF DEM WEG NACH OSTEN IN RICHTUNG SEIDENSTRASSE

 

 

Montag 24.03.2025

 

Helga und Götz bringen uns um kurz vor Acht nach Friedrichshafen zum Fähranleger. Um 8:20 Uhr legt die Fähre nach Romanshorn/Schweiz pünktlich ab und nach 50min sind wir auch schon über dem Bodensee auf der anderen Seite. Hier haben wir 40min Zeit um die 300m bis zum Bahnsteig mit unseren zwei Koffern, zwei vollen Daypacker, zwei Laptoptaschen und eine Jutetasche zu marschieren. Gottseidank ist das bis zum Flughafen der einzige Umstieg, sonst wäre es mit dem gesamten Gepäck doch sehr anstrengend.

Mit der Schweizer Bahn SBB kommen wir pünktlich um 10:44 Uhr am Bahnsteig des Flughafens an und haben bis zum Abflug um 13:05 Uhr reichlich Zeit. Eingecheckt wurden wir durch das System automatisch.

Auch die Gepäckabgabe erfolgt inzwischen selbstorganisiert. Man geht zu einem kleinen Terminal hält den QR-Code des e-Tickets auf dem Handy unter den Scanner und automatisch werden die Gepäckbanderolen ausgespuckt. Dann in die Schlange zu den Selbstabgabeterminals. Auch hier nur den QR-Code scannen und das Gepäck mit Banderole auf das Laufband stellen. Ist jeweils in 2 min erledigt, nur das Warten in der langen Schlange hat fast 20 min gedauert. Somit haben wir volle zwei Stunden, um zum entfernten Gate und durch die Security zu spazieren. Unsere beiden Daypacker müssen wir auspacken, da eine Lyoner-Wurstdose und das Handdesinfektionsmittel in Marions Rucksack angezeigt werden. Beides wird in Augenschein genommen, freigegeben und schon können wir wieder alles einpacken.

Am Gate haben wir noch gut eine Stunde Zeit, um Post zu erledigen, nochmal mit Oma zu telefonieren und Nachrichten zu lesen.

Der Flug dauert knappe 2,5h und verläuft ohne tolle Aussichten meistens über der geschlossenen Wolkenschicht bzw. bei der Landung geht es runter ins trübe Wetter. Es ist nicht kalt, mindestens 18 Grad, aber halt trübe.

Nach Erhalt unseres Gepäcks, unser Frischhaltefolien-Wrapping ist noch intakt, rufen wir einen Uber, welcher uns für 17,70€ !! die 9km bis zum RV-Storage Rolling Turtles fährt.

Letzte Etappe mit dem schweren Gepäck bis zum Moppel.

Unsere Abdeckplane hängt nur noch an ein paar Schnüren, den Rest hat es vermutlich bei einem Sturm abgerissen.

Batterien anschließen, innen wie außen, und den Moppel starten. Läuft einwandfrei und ist nach 3 min abfahrbereit.

Wir fahren direkt zu einem Wasserhahn und bunkern gleich noch 500L Trinkwasser bevor wir das Gelände verlassen.

Ganz in der Nähe stehen Freunde einer unserer Reisebekanntschaften, mit denen wir noch kurz sprechen und die uns auch den Hinweis geben, dass am morgigen 25.3. in Griechenland Nationalfeiertag ist. In der Vergangenheit wurde die Türkei an einem 25.3. bei irgendwelchen Streitigkeiten besiegt und das muss gefeiert werden. Somit haben Morgen auch die Supermärkte geschlossen.

Wir hatten aber sowieso vor, auf der Fahrt raus zum Strandstellplatz an einem Lidl zu stoppen und gleich die Vorräte aufzustocken, damit wir in den nächsten Tagen nicht gleich wieder vom Strand wegfahren müssen. Wir wollen erst mal ein paar Tage alles einräumen, Kleinigkeiten reparieren, den Athen-Ausflug vorbereiten, Relaxen, usw.

Es ist schon dunkel als wir nach dem Supermarkt-Besuch nach weiteren 10km am Kiesstrand ankommen. Wir sind hier vor unserem letzten Heimflug schon gestanden und kennen daher den Standort. Nach dem Einparken verräumt Marion noch die restlichen Lebensmittel und Peter aktiviert das Frischwassersystem, indem er drei neue Filter (PP, Keramik, Aktivkohle) einbaut. Die Leitungen gespült, eine kleine Undichtigkeit bei einem nicht vollständig angezogenen Filtergehäuse beseitigt und schon haben wir wieder fließend Trinkwasser aus dem Hahn.

Nach einem kleinen Vesper geht es dann auch zügig gegen 23 Uhr nach einem langen Tag in die Heia...

 

Übernachtungsplatz:

Freistehen am Strand von Chamolia, GPS: 37.911458 , 24.037999, Platz für 2-3 große Fahrzeuge, tolles klares Wasser, gut zum Schwimmen, sehr ruhig, sehr empfehlenswert

 

 

 

Dienstag 25.03.2025

 

Lang ausschlafen, frühstücken, Koffer ausräumen und alles irgendwo verstauen, Dokumentenmappe auf neuesten Stand bringen, mit dem Nachbarn reden, welchen wir gestern im RV-Storage Rolling Turtles schon einmal kurz getroffen haben, lecker Essen kochen,....

Und schon ist der erste Tag in Griechenland vorbei.

Leider den ganzen Tag etwas trübe bzw. bedeckt. Wenn die Sonne mal durch die Wolkenschicht durchgekommen ist, dann merkt man doch gleich wie warm es sein könnte.

Wir brauchen sicher noch ein paar Tage bis wir wieder soweit sind, um für neue Abenteuer loszuziehen.

 

Übernachtungsplatz:

Freistehen am Strand von Chamolia, GPS: 37.911458 , 24.037999, Platz für 2-3 große Fahrzeuge, tolles klares Wasser, gut zum Schwimmen, sehr ruhig, sehr empfehlenswert

 

 

 

Mittwoch 26.03.2025

 

Kurz nach dem Frühstück klart es auf und die Sonne erobert den Himmel. Ruckzuck ist es richtig warm und wir haben endlich die erhofften 25 Grad. Da kommen sofort die Campingstühle raus und wir genießen den griechischen Frühling mit leichtem Geplätscher vom Meer her.

Parallel geht es weiter mit Ein-/Ausräum-Arbeiten. Ein Reisekoffer wird mit den Resten der halb zerstörten Abdeckplane verpackt und mit einem Spanngurt auf der Quadbox an der Starlinkkiste befestigt. Den zweiten Koffer werden wir wegen Platzmangel nicht mitnehmen können. Er wird bei den Mülltonnen deponiert, vielleicht kann ihn ja noch jemand brauchen. Die Solarpanele werden, da Peter schon auf dem Dach rumturnt, auch gleich noch feucht gewischt und vom Staub befreit.

Nach dem Mittagessen kommt das Quad dran und wird aus dem Winterschlaf geweckt. In der Batterie ist noch genügend Strom, dass die Seilwinde funktioniert, aber zum Starten ist es dann doch zu wenig. Also gleich ans Ladekabel angeschlossen.

Bei der heutigen Bestandsaufnahme haben wir festgestellt, dass doch noch ein paar Sachen fehlen, daher machen wir 2 Stunden später mit teilgeladener Batterie, den ersten Ausflug ins 9km entfernte Städtchen Rafti zu einem Supermarkt.

Nachdem wir zurück sind, alles verstaut ist, gibt es bei Sonnenschein noch eine erste Außendusche. Damit sind wir endlich wieder „zu Hause“ angekommen und haben wieder in den Reisemodus umgeschaltet. Ein tolles Gefühl, auch wenn Peter sich leichtsinnig einen Sonnenbrand auf dem Rücken eingefangen hat.

 

Übernachtungsplatz:

Freistehen am Strand von Chamolia, GPS: 37.911458 , 24.037999, Platz für 2-3 große Fahrzeuge, tolles klares Wasser, gut zum Schwimmen, sehr ruhig, sehr empfehlenswert

 

 

 

Donnerstag 27.03.2025

 

Heute kam die Sonne nur kurz für zwei Stunden am Morgen zum Vorschein.

Den Rest des Tages war es leider wieder wolkig.

Der heutige Tag stand im Zeichen Kofferbatterien mit dem Benzin-Generator laden und neben kleinen Bastelarbeiten wieder relaxen.

Marion hatte am späten Nachmittag noch einen kleinen Spaziergang in die nähere Umgebung gemacht und schöne Orchideen entdeckt.

 

Übernachtungsplatz:

Freistehen am Strand von Chamolia, GPS: 37.911458 , 24.037999, Platz für 2-3 große Fahrzeuge, tolles klares Wasser, gut zum Schwimmen, sehr ruhig, sehr empfehlenswert

 

 

 

Freitag 28.03.2025

 

Beim Frühstück recherchieren wir, wie wir Athen und die Akropolis in die nächsten Tage einbauen können. Wir erfahren, dass nur noch bis zum 1.4. die Winterpreise gelten und danach sich alles verdoppelt. Der Multipass, um neben der Akropolis noch weitere 6 Sehenswürdigkeiten anzuschauen, kostet zwar immer noch 30€ aber besser wie nach dem 1.4. Um mit dem Quad in die Stadt zu fahren sind es über 50km. Also hin und zurück 100km und dann noch viel marschieren, das ist zu heftig. Wir finden im P4N einen Busparkplatz etwas außerhalb der Kernstadt, dafür nur 20€ inkl. heißer Dusche. Das Risiko ist, dass man nachts evtl. öfter durch ankommende oder abfahrende Busse gestört wird. Aber dafür ist er überwacht und sicher, was in Athen sehr wichtig ist.

Auch das Wetter soll heute und morgen noch einigermaßen gut sein, so dass auch dies für den sofortigen Aufbruch spricht.

Peter packt das Quad ein und macht den Moppel reisefertig, während Marion innen alles verstaut.

Gegen 11Uhr kommen wir los und brauchen bei mittelmäßigem Verkehr ca. 1,5 h bis zum Parkplatz. Unterwegs hat es überall prall gefüllte Zitronenbäume.

Peter fragt einen der Betreiber des Busparkplatzes nach einer Möglichkeit unseren Blinker zu schweißen, der dann versucht, einen direkten Nachbarn zu vermitteln, welcher aber gerade Siesta macht. Wir machen uns in der Zwischenzeit für die Stadt abmarschbereit, aber leider kommt der Nachbar immer noch nicht. Peter läuft zwei Gebäude weiter und sieht in der Bosch Rexrodt-Halle ein paar Arbeiter bei der Mittagspause. Auf die Frage nach der Möglichkeit, den gebrochenen Halter des Blinkers zu schweißen, unterbricht ein Mitarbeiter seine Mittagspause und schweißt kurzerhand die Stelle. Währenddessen erzählt Peter von der Reise und vor allem vom 12to Fahrzeug. Nachdem das Werkstück kalt ist, wird es noch mit Rostschutzfarbe eingesprüht. Kostet ein herzliches Dankeschön und Kaffeekasse gibt es auch nicht. Somit ist ein weiterer Punkt wieder von der Todo-Liste gestrichen und wir können uns mit dem Bus zur Akropolis aufmachen.

Leider kann man im Bus keine Tickets lösen, so fahren wir die 9 Stationen mit der Linie 51 bis zur Metrostation schwarz. Der freundliche Busfahrer informiert uns exklusiv, wann wir aussteigen müssen.

In der Metrostation erwerben wir dann für 4,10€ ein 24h-Ticket, mit welchem man mit jedem öffentlichen Fahrzeug im Stadtbereich Athens fahren darf und wir sind keine Schwarzfahrer mehr.

Jetzt noch 4 Stationen bis zur Metrostation Akropoli und nach 35min sind wir schon am Ziel.

Von hier aus ist alles gut erreichbar. Hoch auf den Hügel zur Akropolis, die ganzen Restaurants in der Fugä-Zone, das große Akropolis-Museum, den Hadrians Bogen und den Olympischen Zeustempel bzw. was davon noch an Säulen übrig ist.

Da es inzwischen schon über die Mittagszeit hinaus ist, gibt es noch einen schnellen Happen bei McDonalds, da alle anderen kleinen Buden voll belegt sind und wir keine Lust zum mindestens 30min Warten haben.

Auf dem Weg zur Akropolis kaufen wir uns unser Multi-Ticket. Obwohl im Internet steht, dass mit Behindertenausweis erst ab 67% eine Befreiung gilt, haben wir es probiert und Marion hat ohne Probleme ein Umsonst-Ticket bekommen. Ich als Begleitperson musste aber die 30 Euro bezahlen.

Auf dem Weg nach oben, der Hügel ist auch von unten schon beeindruckend, kommen wir schon an vielen historischen Stätten vorbei, wie dem Theater des Dionysos und der Stoa des Eumenes, usw. Von weiter oben haben wir auch schon einen ersten Blick ins Odeion des Herodes von Attikus. Werden wir beim Abstieg aber noch genauer in Augenschein nehmen können.

Fast oben angekommen erhebt sich majestätisch das Eingangstor Propyleia.

Nach der Durchquerung wird das nächste WOW nochmal intensiver mit dem Blick auf den sehr eindrucksvollen Parthenon.

Links davon stehen die Überreste des Tempels der Athena mit den Frauenstatuen. Das noch halbwegs intakte Gebäude dahinter mit den Säulen ist das sogenannte Erechteion.

Weiter geht's zur großen Flagge deren Mast auf einem von den Nazis erbauten kleinen Bunker steht. Von hier oben hat man einen gigantischen Blick auf das sich wie ein Krebsgeschwür ausbreitende Athen. Langsam wächst es rundherum aus dem Kessel die Hänge hoch.

Man sieht von hier aus (blaue Kreise) auch den Tempel des Zeus vom Olymp (nur noch wenige Säulen) und dahinter das Olympia-Stadium, in welchem die ersten modernen olympischen Spiele stattgefunden hatten.

Auf dem Rückweg umrunden wir den Rest des riesigen Parthenon und schauen von oben nochmal auf das Theater des Dionysos bzw. dahinterliegend in neumodischer Architektur das Akropolis-Museum.

Außerhalb des Eingangstors sehen wir, dass die Besucherströme wieder zunehmen. Jeder Reiseführer empfiehlt die Zeit zwischen 10 und 15 Uhr zu meiden, dafür lieber erst spätnachmittags zu kommen. Wir haben genau die Zeit dazwischen getroffen und sind super damit gefahren. Es hatte natürlich immer noch reichlich Touristen, aber überschaubar. Und das Wetter ist perfekt für derartige Besichtigungen. Wir stellen uns gerade die Touristenmassen in der Hochsaison vor und vor allem die dann herrschende Hitze hier oben.

Wir steigen etwas ab und schauen von oben ins Odeion des Herodes von Attikus, dieses mal in seiner gesamten Pracht. Nach dem Ausgang unten können wir durch die äußeren Torbögen reinschauen, aber die gesamte Größe kommt nicht so raus.

Wenn man in die andere Richtung schaut, sieht man in der sehr ausgedehnten Anlage des Ancient Agora den Tempel des Hephaestus. Da werden wir aber erst morgen hinwandern. Von dieser Position aus sieht man nun auch den Tempel der Athena Nike, welcher sich rechts an das Haupteingangstor Probylaia schmiegt.

Einen besonders tollen Blick auf die Akropolis hat man vom Hügel gegenüber oben beim Philopappos Monument (Hügel der Musen). Hier hat man die Nachmittagssonne im Rücken, welche die Akropolis in ein tolles Licht hüllt.

Auf dem Weg den Hügel rauf kommen wir noch am Sokrates Gefängnis vorbei, wobei man nicht viel sieht außer in den Fels gehauene Kammern.

Wir sitzen ca. 30m vom Monument entfernt auf einer freistehenden Felsnase und können uns nicht sattsehen an der in der Sonne erstrahlenden Akropolis bzw. dem Gesamteindruck.

Bevor aber die Abendsonne untergeht wollen wir noch einen längeren Marsch rüber zum Hadrians Bogen, dem Zeustempel und dem Olympia-Stadium machen.

Unterwegs kommen wir an unzähligen blühenden Orangenbäumen mit ihrem süßen Duft vorbei.

Vorbei am Akropolis-Museum kommen wir am Ende der Fugäzone, wo wir heute um die Mittagszeit schon einmal waren, zum Hadrians Bogen.

Gleich dahinter liegt, inzwischen schon geschlossen, der Tempel des Zeus. Für die verbliebenen Säulen reicht auch ein Photo vom Zaun aus.

Noch eine letzte Etappe rüber zum Olympia-Stadium. Unterwegs machen wir einen kleinen Abstecher durch einen Park, in welchem das imposante Gebäude Zappeio steht.

Entlang des Platzes hat es viele violett blühenden kleinen Bäume unter denen sich große Mengen abgefallener Blüten sammeln. Von wegen abgefallen. Über die Blüten fallen Heerscharen von großen grünen Sittichen her, welche den Blütenansatz abknabbern nachdem sie die Blüte ausgerissen haben. Den Rest lassen sie einfach fallen. Rundherum ein lautes Gekrächze.

Als wir am Olympia-Stadium gegen 18:30 Uhr ankommen ist die Sonne schon fast verschwunden. Aber das Stadium hat bis 19 Uhr geöffnet und jetzt haben wir den langen Anmarsch schon hinter uns gebracht. Auch hier hilft der Behindertenausweis von Marion, dass wir beide nicht bezahlen müssen und uns damit 20€ gespart haben. Das Stadium ist leider nicht im Multi-Ticket enthalten.

Wie schon gesagt fanden hier die ersten modernen olympischen Spiele statt. Das Areal ist sehr beeindruckend, sowohl von unten wie auch von oben in den Rängen.

Wir sehen in der Ferne den Sonnenuntergang bzw. die Akropolis. Als wir nach einer Weile und einem Video-Livechat mit Peters Eltern auf dem obersten Rang, das Stadium verlassen, beginnt die Beleuchtung das Areal in sanftes Licht zu tauchen.

Wir fahren nachdem wir über 10km heute marschiert sind, mit dem Bus zurück zur Fugäzone, essen dort noch eine kleine Portion Gyros frisch vom Spieß. Unterwegs kommen wir noch bei einem Schlüsseldienst vorbei und versuchen einige Schlüssel zu duplizieren, da Marion ihren Schlüsselbund zu Hause in Ostrach liegen ließ. Leider hatte er nur Rohlinge für zwei Schlüssel, aber besser als nichts. Wir werden weiter unterwegs versuchen, den kompletten Satz zu rekonstruieren (4 Schlüssel).

Die Metrostation Akropoli ist gleich um die Ecke und wirklich schön mit Repliken von Statuen bzw. der Nordfries des Parthenon.

Der 51-Bus bringt uns direkt vor 'unseren' Busparkplatz, so dass wir nur noch wenige Meter nach Hause haben. Eine heiße Dusche für die müden Glieder rundet den Tag ab. Da reicht ein kleines Glas Rotwein, um uns immun gegen jedes Geräusch auf dem Platz zu machen. Naja, einen benachbarten Busfahrer hat Peter dann doch gebeten nicht jede 15 min für ein paar Minuten den Motor zu starten. Er hat sich daran gehalten und wir hatten eine wirklich ruhige Nacht.

 

Übernachtungsplatz:

Parken in Athen bei Remiza Parking, GPS: 37.996727 , 23.701838, Busparkplatz in industrieller Umgebung, für sichere Übernachtung und Parken in Athen bestens geeignet; nachts kommt der eine oder andere Bus, aber wir hatten Glück und haben sehr gut geschlafen, 20 Euro(bar) inkl. heißer Dusche, Strom kostet 5€ extra, mit dem Bus 51 zur Metrostation und dann noch 4 Stationen mit der Metro zur Akropolis (30min), sehr empfehlenswert

 

 

 

Samstag 29.03.2025

 

Zweiter Tag in Athen. Der gestrige Ausflug mit mehr als 10km Wegeleistung sitzt uns noch etwas in den Knochen und da das heutige Programm einen kleineren Rest an historischen Stätten beinhaltet, kommen wir auch später los. Wieder mit dem Bus und der Metro in den Stadtkern, allerdings steigen wir heute schon an der Station Monastiraki aus. Nach einem kurzen Brunch mit gefüllten Vanillestückchen aus der herrlichen Auslage, geht es vorbei an verführerischen Erdbeerständen in Richtung Hadrians Bibliothek.

Von dieser Bibliothek und der dazugehörigen Kirchenanlage sind eigentlich nur noch die Grundmauern und ein paar Mauerstücke übrig. Man muss schon die Erklärungen dazu aufmerksam lesen, ein gewisses Maß an Interesse und Phantasie mitbringen, damit man vielen dieser Ausgrabungsstätten etwas abgewinnen kann.

Heute ist Samstag und doch reichlich mehr los als gestern, aber noch überschaubar.

Zwei Straßen weiter kommen wir zur sogenannten Roman Agora, wieder viele Steine und Grundmauern, aber am Ende des Geländes wenigstens ein teilrestaurierter Turm der Winde.

Als letzter Punkt auf unserer Liste steht noch die Ancient Agora, ein sehr großes Areal, auf welchem eine gut erhaltene byzantinische Kirche, die Stoa von Attalos und der Tempel des Hephaestus, neben vielen Grundmauern und Überresten stehen.

Wir wandern leider in die falsche Richtung und müssen nun das Areal einmal komplett außen am Zaun entlang umrunden. So haben wir aber auch einen schönen Blick immer leicht von oben, was sich als fast besser herausstellt als im Areal herumzuwandern. Und immer unterhalb der Akropolis.

Auf der Seite des Areals wo auch der Tempel des Hephaestus steht gibt es reichlich Straßencafés und Street-Art an den Wänden.

Mit unserem Multi-Ticket kommen wir schnell an der Schlange vorbei ins Areal rein und müssen auch keine Timeslots beachten, wie diejenigen, welche gerade frisch ein Ticket gekauft haben. Spannend ist, dass die U-Bahn direkt am Rande durch das Areal durchfährt. Auch hier in Athen, wie in Rom, stößt man, egal wo man zu graben anfängt, auf mehr oder weniger wichtige historischen Stätten.

Wir nehmen den Weg rechts herum und steuern direkt den Tempel des Hephaestus an. Als gut erhaltenes Gebäude macht es was her, im Gegensatz zu den ansonsten rumliegenden Trümmern.

In leichtem Bogen geht es auf die andere Seite des Areals zu dem 120m langen Gebäude Stoa des Attalos. Der Säulengestützte Vorbau ist schon beeindruckend; im Innern ist auch noch ein Museum, in welchem man Ausgrabungsstücke durch die verschiedenen Zeitzonen in Vitrinen anschauen kann.

Zurück zur Metrostation kommen wir noch durch den sogenannten Flea-Market, was nicht wirklich ein Flohmarkt ist, sondern eine von tausenden Touristen überfüllte Souvenier-Hölle. Alle Wertsachen gesichert und schnell durch.

Zurück am Moppel bezahlen wir die 20 Euro (ohne Tax und Quittung :-)) für die 24h Parkmöglichkeit und fahren zwei Straßen weiter zur Bustankstelle mit Waschanlage. Hier gibt es den billigsten Diesel im gesamten Umfeld von Athen. Wir tanken für 140,9€/L einen Tank mit 300L voll. Das reicht hoffentlich bis rüber in die Türkei wo wir dann bei ca. 1,10€/L liegen und es wieder weniger schmerzt, unsere Tanks zu füllen.

Wir fahren auf direktem Weg nach Nord-Osten aus der Stadt hinaus auf die Autobahn E75, zahlen zwischendurch noch eine Maut von 9,40€ bis wir dann kurz vor unserem heutigen Ziel von der Autobahn abfahren. Wir kommen durch inzwischen sattgrüne Landschaft, wo schon reichlich gelbes Kraut blüht.

Der in P4N ausgewiesene Stellplatz ist am Strand von Faros direkt beim Leuchtturm. Es gibt reichlich Platz und wir stellen uns so hin, dass wir die ganzen lokalen Angler nicht belästigen. Das Wetter ist inzwischen auch nicht mehr so toll wie heute morgen in Athen und daher brauchen wir auch die Liegestühle nicht auspacken. Es waren heute auch wieder fast 7km Fußmarsch und so gibt es jetzt ein Ankommenbier und Feierabend.

 

Übernachtungsplatz:

Freistehen am Leuchtturm von Faros, GPS: 38.409857 , 23.632684, sandig aber fester Untergrund, für einige Fahrzeuge Platz, sehr ruhig, nur ein paar lokale Angler, empfehlenswert

 

 

 

Sonntag 30.03.2025

 

Dringender benötigter Ruhetag nach den letzten beiden kilometerreichen Wandertagen. Marion backt ihr erstes Brot nach der Rückkehr und Peter tauscht am Fernbetankungsschlauch für den Gastank den Adapter aus. Die Gaspistolen hier an den Tankstellen kommen mit dem Anschluss, welcher in Deutschland und Nordamerika funktioniert hat, nicht klar. Aber wir haben alle 3 Adapter dabei, mit welchen man weltweit klarkommen müsste. Was Peter übersehen hat, ist, dass alle Adapter, auch der vorinstallierte ein Innengewinde haben, so dass man den passenden Adapter nur aufzuschrauben braucht. Hat er dann gemerkt als er den für Rest-Europa schon umgebaut hat. Die Befestigungsschrauben waren schon etwas rostig und daher hat er sich umsonst geplagt, bis es mit dem Umbau geklappt hat. Aber ab jetzt weiß er es!

Ansonsten mussten die Sandbleche wieder aufs Fahrerdach befestigt und mit Drahtseil gesichert werden. Und da er schon auf dem Dach herumturnt, putzt er auch gleich noch die Solarpanele. Die sind mit Blütenstaub und Saharastaub total eingesaut und haben es dringend notwendig.

Erst gegen Nachmittag wird das Wetter schlechter und wir bleiben im Haus.

Es ist Sonntag und es hat mindestens zwanzig Angler, welche entlang des Strandes ihr Glück versuchen.

 

Übernachtungsplatz:

Freistehen am Leuchtturm von Faros, GPS: 38.409857 , 23.632684, sandig aber fester Untergrund, für einige Fahrzeuge Platz, sehr ruhig, nur ein paar lokale Angler, empfehlenswert

 

 

 

Montag 31.03.2025

 

Wetter sieht freundlicher aus als erwartet, aber rundherum und vor allem in den Bergen im Zentrum der Insel Euböa hängen mächtig dunkle Wolken, welche reichlich Regen versprechen. Wir lassen es gemütlich angehen und kommen erst gegen 11 Uhr los. Während des Frühstücks kommen richtige dicke Schiffe direkt bei uns vorbei und wir fragen uns, ob die Tiefe wohl ausreichen wird. Sie sind wohl leer und haben wenig Tiefgang. Vermutlich auf dem Weg zur Werft im hinteren Teil der Bucht. Unser Hofhund hofft durch seine Bewachungstätigkeit, dass mal was Fressbares aus dem Fenster fliegt, aber da muss er bei uns lange warten, da wir Straßenhunde prinzipiell nicht anfüttern. Er ist friedlich und bellt nicht.

Es sind ja nur ein paar Kilometer bis zur Brücke in Chalkida, über welche man rüber auf die Insel kommt.

Wir nehmen einen Nord-Ost-Kurs, welcher uns in den nördlichen Teil der Insel bringt und dort an einen Strand auf der Ostseite.

Aber zuerst kaufen wir beim Lidl in Chalkida nochmal reichlich ein. Die Einkaufsliste ist doch nochmal angewachsen, nachdem wir ein paar Tage wieder zu Hause sind und die Fehlbestände zu Tage getreten sind. Es gibt leider nur noch einen kläglichen Rest von drei Laugenwecken, die wir eigentlich in größerer Anzahl einfrieren wollten. Dafür gibt es noch Motorenöl 15W-40 5l für 19.99€. Unschlagbarer Preis, vor allem in Griechenland. Da haben wir schon im letzten Sommer günstig eingekauft.

Das noch leicht warme knusprige Baguette wird gleich als Mittagessen vernichtet.

10km weiter sehen wir eine Tanke, wo es LPG für 0,99€/l gibt. Ist jetzt nicht billig aber alle anderen Tanken, die wir während der Fahrt auch gestern raus aus Athen abgecheckt hatten, waren deutlich teurer. Wenn Peter das mit dem Adapter früher geblickt hätte, dann hätten wir an der Bustankstelle in Athen den Liter für 0,89€/l bekommen. Wir nehmen zur Sicherheit nur 20l und tanken dann in der Türkei für deutlich weniger die Buddel wieder voll.

Auf Euböa nehmen wir das bergige Zentrum in vielen Serpentinen hoch in Angriff. Über den umliegenden Bergen türmen sich die schwarzen Wolken auf. Auf dem höchsten Gipfel sieht man sogar noch Schnee durch Lücken in den Wolken.

Wir wollen aber heute noch unbedingt eine Außendusche, aber nicht im Regen. Deshalb machen wir unterwegs hinter einem verlassen Servicehaus in einer der Serpentinen an einer kleinen Wiese halt. Dort stehen wir auf der Duschseite in der noch scheinenden Sonne und im Lee, also der windabgewandten Seite. Kaum sind wir mit der Dusche fertig, beginnt es auch schon rundherum zu donnern und wir fahren weiter.

Wir kommen hier jetzt in den nördlichen Teil von Euböa, wo es vor wenigen Jahren verheerende Waldbrände gab, weshalb hier auch nur Buschwerk und einzelne kahle Baumstämme zu sehen sind.

Auf der anderen Seite des Berges geht es wieder in vielen Kurven runter; hier regnet es schon leicht. Nach ca. 70km kommen wir an den in P4N ausgewiesenen Wasserbrunnen direkt am Straßenrand. Da es noch leicht regnet muss Peter den Schlauch mit Regenschirm anschließen und anschließend wieder wegräumen.

Der Brunnen hatte richtig guten Druck, so dass unsere beiden Tanks in 20 min wieder randvoll waren.

Nach 90km kommen wir dann in Agias Annas am Strand an und fahren so weit vom Ort weg, wie es der etwas festere Untergrund des Weges entlang des Strandes zulässt.

Leider ist die meiste Zeit direkt am Rand des Weges schon der Beginn von Weichsand, so dass es nur wenige Stellen gibt, wo man mit dem Dicken den Weg verlassen und einparken kann. Ist jetzt nicht der tollste Strand aber kann auch an dem trüben Wetter liegen.

Marion macht sich gleich nach dem Einparken auf einen Strandspaziergang und will den Strand weiter hinten erkunden, welchen man mit Fahrzeugen nicht mehr erreichen kann. Hier hat es wie an der Westküste von den USA bzw. Kanada Berge von angeschwemmtem Treibholz.

Peter hat immer noch leichte Schwierigkeiten mit dem linken Innenmeniskus und bleibt zu Hause. Weise Entscheidung, denn nach 20min beginnt es zu regnen, auch wenn es Marion viel später und schon auf dem Heimweg erwischt. Sie bekommt noch kurz vor Ziel einen kräftigen Regenguss ab.

Sind gespannt wie es die nächsten Tage weitergeht, da der Wetterbericht weitere Regenfronten ansagt. Wir sind aber voll ausgerüstet, die Batterien und Wassertanks voll, da können wir uns für ein paar Tage einigeln.

 

Übernachtungsplatz:

Freistehen am Strand von Agias Annas, GPS: 38.857710 , 23.448891, sehr langer Sandstrand, man kann aber wegen dem weichen Sand nur entlang des Weges mit festerem Untergrund parken, nur wenige Stellen wo man nicht gleich im Weichsand versinkt, Strand ist voll mit angeschwemmten Holzresten, bei schönem Wetter sicher schön ein Lagerfeuer zu machen, sehr ruhig, im benachbarten neuen Hotel ist niemand da, außerhalb der Saison empfehlenswert

 

 

 

Hier wieder die Kartenübersicht der 1. Woche nach Restart März 2025 gen Osten mit den gewählten Stellplätzen:

2025_März_2

 

 

                                                                                                                                                                             Teil 120: Griechenland 2025